Voraussetzung für New Work – die reflektierte Führungskraft Wollen Sie in Ihrem Unternehmen mehr WIR als ICH? Suchen Sie Lösungen, um Ihre Top-Level-Führungskräfte zu bewegen? Damit sie den Fokus weg vom persönlichen Erfolg, weg von persönlicher Anerkennung und Macht hin zu gemeinsamen Werten und Zusammenhalt bringen? Persönlichkeitsentwicklung mit dem Antreiber-Modell Das psychologische Konzept der Transaktionsanalyse (TA) bietet dazu vielfältige und anschauliche Modelle. Gerade um Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Als TA-Beraterin (DGTA) habe ich beim Coaching von Führungskräften und beim Etablieren von New Work sehr gute Erfahrungen mit dem Antreiber-Modell gemacht. Damit lässt sich herausfinden, von welchen inneren Stimmen und Vorstellungen wir geleitet werden. Und welchen Mustern wir immer wieder folgen. Und, das Gute, so wissen wir TA-Berater und Coaches, also alle, die in langjähriger Ausbildung die vielseitigen psychologischen TA Konzepte erlernt haben: diese Antreiber lassen sich auflösen. Man kann lernen, mit Gelassenheit und Freude erfolgreich sein zu können. Und Entspannung oder auch mal Hilfe anderer zuzulassen. Also: wichtige Voraussetzungen in Zeiten von New Work und New Leadership. Wo kommen sie her, diese inneren Antreiber? Hinter den Antreibern stecken unbewusste Verhaltensmuster und Gefühle, die wir uns früh in unserer Kindheit angeeignet haben, um Liebe und Aufmerksamkeit von den Eltern zu gewinnen. Etwa, weil wir als Kind erfahren haben, dass wir nur dann gut und liebenswert sind, wenn wir uns richtig angestrengt haben. Nur, wenn wir nicht aufgegeben, schwer gearbeitet und uns zusammen gerissen haben, bekamen wir Lob, Anerkennung und Liebe. Und das haben wir zu unserem Lebensmotto erklärt. So bestimmen wir auch heute noch mit unseren Antreibern, die wie Schablonen wirken, unser Leben. „Streng dich an! Das Leben ist kein Ponyhof!“ drängen wir uns! Oder, mit einem anderen Antreiber „Mach’s anderen recht“ fühlen wir uns nur dann wertvoll, wenn wir die Bedürfnisse der anderen erfüllen. Unsere eigenen sehen wir gar nicht. Wollen wir unsere Antreiber abmildern, müssen wir uns klar machen, dass wir sie heute nicht mehr brauchen. Denn heute können wir selbst entscheiden, welchen Mustern, welchen Antreibern, wir folgen möchten. Diese drei Schritten und ein bisschen Übung können helfen: Drei Schritte, um die Antreiber loszuwerden 1. Stimmen testen und kennenlernen  Erkennen Wir Transaktionsanalytiker unterscheiden fünf Antreiber, die unsere Verhaltensmuster prägen. „Sei stark!“ Glaubenssatz dahinter: „Bloß keine Schwächen zeigen“ „Mach es recht!“ Glaubenssatz dahinter: „Ich bin nur dann wertvoll, wenn die anderen mit mir zufrieden sind“ „Sei perfekt!“ Glaubenssatz dahinter: „Es ist nicht gut genug! Ich muss es besser machen! „Streng dich an!“ Glaubenssatz dahinter: „Ich muss mich anstrengen! Ohne Fleiß kein Preis!“ „Beeil Dich!“ Glaubenssatz dahinter: „Ich muss schneller sein, sonst werde ich nicht fertig.“ Kommt Ihnen einer oder mehrere bekannt vor? Mit diesem Test können Sie herausfinden, welche Antreiber bei Ihnen stark ausgeprägt sind. In zehn Minuten, kostenlos, anonym. Moving People Antreibertest 2.         Stimme wahr- aber nicht immer ernstnehmen Wenn Sie beispielsweise bei sich den „Sei perfekt!“-Antreiber entdeckt haben, hat das natürlich auch seine positiven Seiten: Sie sind ehrgeizig, motiviert und einsatzbereit. Und darum werden Sie von Freunden und Kollegen geschätzt. Wenn Sie aber mal wieder nicht lockerlassen können, weil Sie immer noch nicht zufrieden sind, dann wird es anstrengend. Für Sie und für die anderen. Beim „Sei stark“-Antreiber können Sie froh und stolz sein, dass Sie so ehrgeizig sind. Dass Sie sich auch an große Aufgaben herantrauen. Dass Sie Dinge auch allein erledigen können. Wenn Sie sich aber ausgelaugt und falsch verstanden fühlen, dann machen Sie sich klar, dass Sie selbst entscheiden können, wieviel Energie Sie einbringen. Und wann Sie auch mal um Hilfe bitten oder eine Aufgabe ablehnen können. 3. Erlauben und Üben Machen Sie sich immer wieder klar: Es ist unmöglich, immer alles perfekt zu machen. Sie dürfen Fehler machen. Und aus ihnen lernen. Sie sind nicht darum wertvoll und liebenswert, weil Sie keine Fehler machen, sondern weil Sie so sind, wie Sie sind. Versuchen Sie, die nächste Aufgabe ganz spontan, ohne Angst vor einem schlechten Ergebnis, anzugehen. Fehler bringen die Möglichkeit, aus ihnen zu lernen. Also fürchten Sie sich nicht davor. Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus. Machen Sie sich genauso klar: Kein Mensch kann immer stark sein! Auch Sie dürfen mal schwach sein, Gefühle zeigen, um Rat fragen. Das gilt in New Work auch in Führungspositionen als echte Stärke. Testen Sie es einfach mal. Und zeigen Sie sich Kollegen und Freunden immer auch von ihrer weichen Seite. Wünschen Sie sich mal Unterstützung und Nähe. Und überprüfen Sie, wie sich das anfühlt. Üben Sie diese drei Schritte immer wieder. Sie werden spüren, wie sich Erleichterung entwickelt. Am besten lassen sich diese Schritte üben, indem Sie eine konkrete Situation in der Vergangenheit betrachten, in der Sie sich mit dem Antreiber wieder genervt haben. Stellen Sie sich dabei vor, was geschehen wäre, hätten Sie den Antreiber ignoriert. Wie bei jeder Veränderung wird sich das anfangs etwas holprig anfühlen. Und am liebsten würde man bei den alten Mustern bleiben. Aber: es lohnt sich. Bleiben Sie dran, erlauben Sie sich, Ihren eigenen Weg zu gehen. Der darf anders aussehen als bisher. Von der Profi-Sportlerin zur relaxten Genuss-Bikerin  Meine Antreiber „Sei stark“ und „Sei perfekt“ haben mich als Profi-Mountainbikerin auf internationale Siegertreppchen gebracht. In meiner fünfjährigen Ausbildung zur TA-Beraterin (DGTA) habe ich erkannt, dass die Zwei mir das Leben aber auch echt anstrengend machen. Und habe gelernt, sie zu beruhigen. „Ich muss nicht immer die Schnellste sein. Ich darf auch mal schwach sein, genießen, langsam machen“, habe ich erfahren, geübt und geübt. So lasse ich heute gern andere Biker an mir vorbeiziehen. Hauptsache oben auf der Hütte kann ich das Weizenbier genießen. Wie geht es Ihnen mit Ihren Antreibern? Welche sind es? Und wann nerven sie? Schreiben Sie mir, ich freu' mich auf Ihr Feedback! Laura Burckhardt Suchbegriffe in diesem Beitrag: New Work Coaching, Coaching Neuorientierung Beruf, Coaching New Leadership, Change Coaching